Als eine gute und erprobte Möglichkeit, ohne ein unter Umständen langes und teures rechtliches Verfahren Konflikte zu bewältigen, biete ich Ihnen die Durchführung einer Mediation an.
Für wen?
Die Mediation kann bei wirtschaftlich relevanten Konflikten zwischen Geschäftspartnern, Gesellschaftern, Projektbeteiligten, inner- oder zwischenbetrieblichen Konflikten, Team- oder auch Nachbarschaftskonflikten oder bei Konflikten zwischen Wettbewerbern, über die Nutzung geistigen Eigentums oder über Zahlungen eine erfolgreiche Klärung erreichen.
Eine Mediation kann auch bereits vor dem Eintritt von Konflikten, z.B. bei Vertragsverhandlungen oder -nachverhandlungen sinnvoll sein.
Ein sehr großes Machtgefälle zwischen den Parteien erschwert dabei in der Regel den Erfolg, der aber dennoch immer möglich bleibt.
Was ist das Ziel?
Ziel ist eine verbindliche Vereinbarung über die zukünftige Zusammenarbeit (oder die geordnete Beendigung von Zusammenarbeit). Und zwar als “win-win”-Lösung und unter Nutzung des kreativen Potenzials des konkreten Konflikts. Die Aussichten auf Erfolg sind oft gut.
Wer trägt die Kosten?
In der Regel tragen die Parteien zu gleichen Teilen ihre Kosten. Das Verfahren ist daher auch relativ preisgünstig. Dies sowohl im Vergleich zu Gerichtsprozessen als auch im Vergleich zu schlechter bzw. fehlender Konfliktbearbeitung und in der Folge dauerhaft schwelenden oder unkontrolliert eskalierenden Konflikten.
Was biete ich an?
Ich bin ausgebildeter Mediator und in meinen Spezialgebieten auch hinsichtlich der zu regelnden Materie erfahren. Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung, wenn beide Parteien grundsätzlich zu einer Mediation bereit sind.
Ich biete Ihnen die Durchführung des Mediationsverfahrens online an, d.h. in der Regel in online Konferenzen unter Nutzung aktueller Software-Anwendungen, ggf. aber auch in einem rein schriftlichen asynchronen “Pendel-” Verfahren.
Eine Mediationsvereinbarung sollte mit mir abgesprochen werden und könnte etwa so aussehen: /
Mediationsvereinbarung
(1) Zur Beilegung aller Streitigkeiten aus oder im Zusammenhang mit diesem Vertrag werden die Parteien ein Mediationsverfahren (qualifizierte Schlichtung) durchführen. Das Mediationsverfahren beginnt mit dem Zugang der schriftlichen Aufforderung einer Partei an die andere Partei, gemeinsam ein solches Verfahren durchzuführen („Mediationsantrag“).
(2) Der Mediator (Schlichter) ist Rechtsanwalt Wilko Bauer, Angermünde, vorbehaltlich seines Einverständnisses. Das Verfahren findet online statt.
(3) Eine Beschreitung des Rechtswegs ist erst zulässig, wenn eine Partei oder der Mediator die Mediation schriftlich für gescheitert erklärt hat. Die Erklärung ist erst zulässig, wenn eine erste gemeinsame Verhandlung mit dem Mediator stattgefunden hat oder wenn seit dem Mediationsantrag zwei Monate verstrichen sind, ohne dass es zu einer ersten Mediationssitzung gekommen ist. Die Erklärung muss schriftlich gegenüber der anderen Partei erfolgen.
(4) Verjährungs- und vertragliche Ausschlussfristen sind ab Zugang des Mediationsantrags gehemmt. Die Hemmung dauert bis zum letzten Kalendertag des Monats, in dem das Scheitern der Mediation erklärt wird.
(5) Ein gerichtliches Eilverfahren oder die Klageerhebung zur Unterbrechung einer gesetzlichen Ausschlussfrist bleibt jederzeit zulässig. /
Es handelt sich hier nur um ein Muster, das auf den Einzelfall angepasst werden sollte.
Was ist überhaupt eine Mediation?
Die Wirtschaftsmediation ist eine Form der alternativen Streitbeilegung, bei der ein neutraler, “allparteilicher” Dritter, der Mediator, die Kommunikation und die Verhandlungen zwischen den streitenden Parteien erleichtert, um eine für beide Seiten annehmbare Lösung für einen Streitfall zu finden.
Das moderne Mediationsverfahren wird seit Jahrzehnten international erfolgreich angewandt, erforscht und weiter entwickelt.
Während in einem Gerichtsverfahren der Ausgang oft einen Gewinner und einen Verlierer sieht (“win-lose”), und eine reguläre Verhandlungslösung typischer Weise in einem Kompromiss endet (“lose-lose” – beide Seiten verzichten), soll eine Mediation den “Kuchen”, den Bereich möglicher Interessenverwirklichung vergrößern, so dass alle Parteien mehr davon haben (“win-win”).
Bei der Mediation ist der Mediator nicht befugt, eine verbindliche Entscheidung zu treffen oder den Parteien eine Lösung aufzuerlegen. Die Rolle des Mediators besteht vielmehr darin, mit spezifischen Mediationsmitteln den Parteien dabei zu helfen, ihre Interessen im konkreten Fall zu erkennen und zu verstehen, mögliche Lösungsoptionen zu erkunden und zu konkretisieren und die Kommunikation und Verhandlung zu erleichtern, um eine für alle Parteien gewinnbringende Einigung zu erzielen.
Einer der Hauptvorteile der Wirtschaftsmediation besteht darin, dass die Parteien mehr Kontrolle über den Ausgang der Streitigkeit haben, da sie eine Lösung erarbeiten können, die ihren spezifischen Bedürfnissen und Anliegen entspricht. Und dies – anders als im Gerichtsverfahren – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Die Mediation ist in der Regel auch ein schnelleres und kostengünstigeres Verfahren als ein Gerichtsverfahren, das zeitaufwändig und kostspielig sein kann.
Für den Erfolg der Wirtschaftsmediation ist es vorteilhaft, aber nicht zwingend, dass die Parteien offen und kompromissbereit in das Verfahren gehen. Der Mediator arbeitet mit den Parteien zusammen, um ein sicheres und respektvolles Gesprächsumfeld zu schaffen, in dem die Parteien ehrliche und konstruktive Gespräche über die strittigen Fragen führen und auf eine für beide Seiten akzeptable Lösung hinarbeiten können.
Was sind die technischen Voraussetzungen?
Jede/r Beteiligte/r benötigt lediglich eine stabile Internetverbindung und ein Endgerät mit Kamera und Mikrofon, auf dem die Zoom-App läuft. Bei Bedarf können auch andere Anwendungen genutzt werden. Insbesondere gute Tonqualität (Aufnahme und Wiedergabe) sind ausschlaggebend. Ideal, aber nicht zwingend, sind zwei Monitore oder zwei Endgeräte (für die Videokonferenz und für die gemeinsam zur Verfügung gestellte Anwendung, z.B. Whiteboard).
Was sind die Vor- und Nachteile einer online Mediation?
Eine online Mediation hat gegenüber einer Mediation vor Ort Vorteile, wie z.B. ein in der Regel strafferer und sachorientierterer Verlauf. Als Nachteil wird gelegentlich die fehlende Wahrnehmbarkeit emotionaler Nuancen empfunden, die mit der derzeitigen Kommunikationstechnologie nicht ausreichend einzufangen sind. Dies kann erfahrungsgemäß zu einem Teil durch eine strukturiertere Gesprächsführung aufgefangen werden.
Wie ist der Ablauf der Mediation?
Die Mediation folgt in der Regel einem 5-Phasen-Modell: Auftragsklärung, Themensammlung, Positionen und Interessen, Sammeln und Bewerten von Lösungsoptionen sowie einer Abschlussvereinbarung. Mehr dazu hier.
Ich stehe Ihnen als Ihr Mediator gerne für Fragen zum Ablauf der Mediation zur Verfügung.